Connie Fauver setzt sich nebst grünen Themen speziell für die Chancengerechtigkeit ein:
“Ich setze mich für eine Schweiz ein, in der alle dieselben Chancen haben. Gleiche Chancen bedeutet für mich, dass Frauen und Männer Berufs- und Familienleben vereinbaren können und dass Jung und Alt, Stadt- und Landmenschen, Migrant_in und Schweizer_in die Möglichkeit haben, sich zu bilden und ein Leben nach ihren Vorstellungen zu führen.”
Menschen, die nicht der “Norm” entsprechen, die durch die Mehrheit vertreten wird, haben es schwer:
In der Arbeitswelt sind es die Frauen, denn Lohngleichheit ist zwar im Gesetz verankert, aber in der Praxis noch nicht umgesetzt. Damit der Gesetzesartikel, der gleichen Lohn für gleiche Arbeit fordert, wirklich umgesetzt wird, braucht es Lohntransparenz. Zudem liegt das Potential vieler Frauen brach, da sie sich weiterhin zwischen Beruf und Familie entscheiden müssen. Wenn wir diesen Frauen die Möglichkeit geben, sich in der Wirtschaft zu integrieren, ohne Verzicht auf Familie, können wir das Problem des Fachkräftemangels entschärfen. Dafür braucht es flächendeckende, bezahlbare und qualitativ gute familienergänzende Betreuungsstrukturen.
“Es kann nicht sein, dass wir zwar ein Gesetz haben, das die Lohngleichheit regelt, dieses aber in der Praxis nicht umgesetzt wird – es braucht Transparenz Transparenz. Es kann nicht sein, dass der Wirtschaft Fachkräfte fehlen und Frauen nach wie vor den Spagat zwischen Beruf und Familie machen müssen – es braucht bezahlbare Betreuungsstrukturen für Stadt und Land”.
In der Familie sind es beide. Mit einem Tag Vaterschaftsurlaub werden Väter weiterhin als Eltern nicht ernst genommen und das gängige Verständnis von Männlichkeit als Ernährer wird weitergelebt. Dieses Rollenverständnis ist überholt. Der Vaterschaftsurlaub bekräftigt, dass Väter eine aktive Rolle zusteht. Und übrigens Urlaub ist nicht dasselbe wie Ferien.
“Mütter leisten nach wie vor den Grossteil der unbezahlten Haushalt- und Familienarbeit und tragen zudem das Karriererisiko ‘Familiengründung’. Väter sollen sich von Anfang an in der Erziehung engagieren, zum Wohle der Kinder, der Mütter und zum Wohle ihrer selbst als Mann und Vater.”
In unserer Demokratie sind es Ausländer_innen. Sie zahlen zwar in der Schweiz Steuern, abstimmen dürfen sie jedoch nicht einmal auf kantonaler Ebene.
“Wir müssen den in der Schweiz lebenden Ausländerinnen und Ausländern die Möglichkeit geben sich zu integrieren ohne dass sie ihre Herkunft verleugnen müssen – sie müssen teilhaben können, nicht nur in der Arbeitswelt, sondern auch in der Politik.”
In der Liebe sind es die “Andersliebenden”. Eingetragene Partnerschaften sind ein erster Schritt, objektive Diskussionen ums Kindswohl und die Ehe für alle die nächsten:
“Die Aufgabe Kinder zu selbständige Bürger_innen zu erziehen ist enorm. Sie wird Homosexuellen verwehrt, weil es gegen ‘die Natur’ gehe. Das macht keinen Sinn.”
In der Religion sind das alle diejenigen, die weder christlichen Glaubens noch Atheisten sind. Keine Angst vor Fremden:
“Fremdes macht Angst, solange man sich nicht damit auseinandersetzt. Angst kann aber auch gezielt eingesetzt, ja gar geschürt werden. Dies führt jedoch nicht zu einer Lösung. Im Dialog ergeben sich immer neue Sichtweisen und Kenntnisse verringern die Angst.”
In der Wirtschaft sind es die Arbeiterinnen und Arbeiter. Wachstum – um welchen Preis?
“Unsere Gesellschaft kann sich nicht nur am Wachstum orientieren, der Unterschied zwischen exorbitanten Managerbezügen und den Working Poor ist viel zu gross. Geiz ist ganz und gar nicht geil, weil es die falschen trifft.”
In der Bildung sind es Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Schichten. Chancengerechtigkeit und dualer Bildungsweg gilt es zu fördern, denn Bildung ist das einzige Gut, das unser Land erfolgreich und eigenständig produziert, dies gilt es zu schützen.
“Damit die Lehrpersonen allen Schülerinnen und Schülern gerecht werden können, braucht es eine starke Volksschule: motivierte und gut ausgebildete Lehrpersonen müssen genügend Ressourcen zur Verfügung haben.”